Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist mit einer Fläche von ca. 805 km² der größte Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern und der drittgrößte Deutschlands. Laut offiziellen Angaben ist etwa die Hälfte der Fläche des Nationalparks offene Ostsee und mehr als ein weiteres Viertel umfasst Teile der Boddengewässer der Halbinsel Fischland Darß-Zingst und des Boddens westlich von Rügen. Auf der Ostsee endet der Nationalpark bei einer Tiefe von 10 Metern. Geschützt sind somit Flachwassergebiete mit einer sehr reichhaltigen Flora und Fauna. Im Wesentlichen tragen zur Artenvielfalt die unterschiedlichen Salzgehalte der Brackwasserlebensräume in Ostsee und Bodden bei. So besucht sogar der bekannte Ostsee-Hering regelmäßig die flachen Gebiete, um dort zu laichen. Im Gegensatz zu früher ist sein Bestand stark geschrumpft und es finden sich immer weniger Plätze für eine ungestörte Fortpflanzung.
Die im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft enthaltenen Landflächen umfassen Teile des Darß und der Halbinsel Zingst sowie einen Großteil der Insel Hiddensee. Außerdem ist ein schmaler Streifen der Insel Rügen dem Nationalpark zugehörig. Kiefer- und Buchenwälder bewachsen große Teile der Landfläche, wie etwa den Darßwald.
Hier bestimmen nicht Ebbe und Flut wo es lang geht…
Auf der Ostsee bestimmen das Geschehen in den Flachwassergebieten des Nationalparks ausschließlich Wind und Sturm. Was in der Nordsee durch Ebbe und Flut bewirkt wird, entsteht an der Ostseeküste nur durch windbedingte Wasserstandschwankungen von bis zu mehreren Metern in Extremfällen. Durch die teils starken Winde und die damit verbundene raue See wurde auch der Großteil der Küstenlandschaft des Nationalparks geprägt. So kommt es auch zu den sehr schön anzusehenden freigelegten Baumwurzeln an einigen Küstengebieten. Einige sehr flache Teile sind bei niedrigem Wasserstand regelmäßig trocken gelegt. Diese sogenannten Windwatten bieten ein großes Nahrungsangebot für die im Herbst vorbeiziehenden Zugvögel, aber vor allem für die Kraniche, die auf ihrem Zug die Vorpommersche Boddenlandschaft überqueren. Die Windwatten sind während der Zugzeit einer der wichtigsten Schlafplätze für Zugvögel in Westeuropa.
Ein großer Besucheransturm ist zwischen September und November zu verzeichnen, wenn etwa 60.000 Graukraniche im Gebiet „Rast“ machen. Weitere regelmäßige Besucher des Nationalparks sind Kegelrobben, auch wenn sie sich hier nicht fortpflanzen. Genauso kann man an manchen Stellen Seehunde beobachten oder Fischotter, die den Nationalpark ebenso zu ihrer Heimat erklärt haben. Auf dem Land kommen Rehe, Wildschweine und Rothirsche vor, vor allem im Gebiet um Zingst trifft man auch auf Damhirsche. Desweiteren ist der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ein wichtiges Brutgebiet für viele Vogelarten.
Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft lässt sich hervorragend nicht nur zu Fuß, sondern auch mit dem Fahrrad erkunden. Die gesamte Halbinsel Fischland-Darß-Zingst verfügt über ein sehr gut ausgebautes Netz an Radwegen, die Sie an die schönsten Plätze führen.
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